Die häufigste Frage, die man als Trauredner gestellt bekommt, ist:
Wie funktioniert eigentlich eine freie Trauung?
Ergänzend ist dann die zweithäufigste Frage:
Wie verläuft eine zweisprachige freie Trauung? Oder sogar eine dreisprachige freie Trauung?
Eine mehrsprachige Trauungsrede hat natürlich ihre eigenen Herausforderungen!
Oft verstehen die Brautleute die jeweils andere Sprache des Partners.
Zumindest haben beide ein Grundwissen der Sprache des Partners.
Trotzdem wollen viele ihre eigene Sprache bei der eigenen Hochzeit hören.
Sprache hat mit Gefühl und Geborgenheit zu tun und prägt unser Leben.
Es ist also vollkommen verständlich, dass bei der Zeremonie die eigene Sprache erklingen soll.
Allerdings kann man sich natürlich fragen:
Wer sind die Gäste? Welche Sprachen sprechen sie?
Was machen die Gäste, wenn verschiedene Abschnitte in Sprachen gehalten werden, die sie nicht verstehen?
Meiner Erfahrung nach, bleiben die Gäste aufmerksam.
Einige versuchen sogar zu verstehen, was in der anderen Sprache gesagt wird.
Darüber braucht man sich also keine Sorgen machen!
Wie sehen also diese mehrsprachigen Trauungsrede aus?
Es gibt da verschiedene Optionen:
Option 1: Zwei Sprachen- Gleichberechtigt nebeneinander
Das ist die klassische Variante, die ich bei mehrsprachigen Hochzeiten bevorzuge.
Die Rede wird in zwei Sprachen gehalten.
Zum Beispiel Deutsch und Französisch.
Jeweils ein Paragraph wird auf Deutsch gehalten,
der gleiche Paragraph auf Französisch wiederholt. Oder umgekehrt.
Wenn die Eheversprechen gesprochen werden, dann gibt es keine Übersetzung.
Das ist der einzige Teil, der nicht übersetzt wird.
Es entscheidet die Brautleute, in welcher Sprache sie sich ausdrücken wollen und
ob dies ebenfalls übersetzt wird.
Option 2: Eine Sprache dominiert – eine Sprache wird seltener verwendet
Wenn das Paar in einer der beiden Sprachen kommuniziert und die Mehrheit der Gäste diese Sprache spricht,
so könnte man sich darüber Gedanken machen,
mehrheitlich diese Sprache zu nutzen,
Zum Beispiel bei einem deutsch-argentinischem Paar.
Beide sprechen Deutsch miteinander und es sind wenige spanischsprechende Gäste da.
Einige Paragraphen der Rede können zweisprachig sein, Deutsch-Spanisch, der Hauptteil dagegen würde auf Deutsch sein.
Option 3: Dreisprachig
Eine dreisprachige Zeremonie ist sehr herausfordernd, gerade für Gäste.
Die Gefahr ist, dass wenn die Abschnitte sehr lang sind, Langeweile aufkommen kann.
Hier könnte man zwei Sprachen als Hauptsprachen verwenden, und die dritte Sprache nur bei einigen Abschnitten anwenden.
Logischerweise entscheidet das Brautpaar inwieweit alles übersetzt werden soll.
Für einige Paragraphen kann auch ein Dolmetscher eingestellt werden. (Dazu siehe unten)
Option 4: Englisch mit einigen Abschnitten in anderen Sprachen
Viele Paare sprechen Englisch miteinander.
Und so kann es sein, dass Englisch die Hauptsprache der Zeremonie wird.
Englisch als Hauptsprache und
ein paar Zitate, Worte oder Abschnitte können in den jeweiligen Muttersprachen gesprochen werden.
Obwohl man denken könnte, dass heute alle Englisch sprechen und alles auf Englisch stattfinden könnte,
ist dies oft nicht die Realität.
Gerade bei älteren Familienangehörigen ist das nicht der Fall.
Ein Dolmetscher wäre eine Lösung.
Sollte man einen Dolmetscher organisieren?
Für Gäste, die keine der Sprachen der Trauungsrede verstehen, kann ein Dolmetscher organisiert werden.
Diesem kann durch Audiogeräte, die den Gästen verteilt werden, gefolgt werden.
Hier zu beachten ist, dass es für einige Gäste störend sein kann, wenn man den Dolmetscher hinten sprechen hört oder durch die Audiogeräte-
Am besten ist der Dolmetscher nicht auf dem Gelände oder im Saal, ist aber mit dem Redner verbunden, um der Rede zu folgen.
Die Audiogeräte sollten eine angenehme Lautstärke für die Benutzer haben, und die Gäste, die daneben sitzen, nicht stören.
Dem Dolmetscher würde der Text schon im Voraus vorliegen.
Wenn kein Dolmetscher gewünscht wird, kann die Rede auch schon vorher übersetzt werden und ein Freund der Familie kann den Übersetzungsteil übernehmen.
Eine andere Möglichkeit ist es die Texte in den jeweiligen Muttersprachen auszudrucken und an die Gäste zu verteilen, die die Sprachen nicht verstehen.
Egal, ob man sich für Option 1, 2,3, oder 4 entscheidet, wichtig ist, dass die Gäste im Voraus schon wissen, was sie erwartet und wie lange die Zeremonie geht.
Das klärt jedes Missverständnis.